Eine (Stahl)Skulptur der besonderen Art zieht ein auf dem Riesaer Campus
Alles begann mit dem Besuch des Bildhauersymposiums im „Alten Rittergut“ in Gröba… Mitte des 5. Semesters wurde der Maschinenbaukurs des Matrikels 2021 zum lokalen Bildhauersymposium in Riesa im campusnahen Rittergut eingeladen. Begeistert durch die Arbeit und Schaffenskraft der Stahlbildhauer, die Verbundenheit der Stadt Riesa zum Stahl und den aufgestellten Stahlskulpturen, wurden die Studierenden inspiriert und entwickelten erste Gedanken, den Campus der BA ebenfalls mit einer Stahlskulptur zu schmücken und damit etwas Bleibendes nach drei Jahren Studium zu schaffen.
Die Projektidee reifte in der Seminargruppe und nahm zunehmend Gestalt an. Bald stand das Konzept: Eine Bank für den Campus zusammengeschweißt aus Schrott sollte es werden. Zur Inspiration diente ein KI generiertes Bild, welches ebenfalls dazu diente, Unterstützer für die Idee zu gewinnen. Die von den Studierenden aufgestellte Aufgaben- und Materialliste für die benötigten Komponenten umfasste:
- Material: Beschaffung von Schrottteilen und Holz
- Werkzeug: Schweißgerät, Trennschleifer, Bohrmaschine, persönliche Schutzausrüstung etc.
- Transport: Anhänger, Transporter, Gabelstapler, Hubwagen
Allen war schnell klar, das Projekt konnte nur gelingen mit vielen helfenden Köpfen und Händen. Für die Beschaffung des Materials konnten als Hauptunterstützer die ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH, der Getriebebau Nossen GmbH & Co. KG und die Nordic Design Tischlerei GmbH (Holz für Sitzfläche) gewonnen werden. Weitere Unterstützung gewährten die Praxispartner EWN Entsorgungswerk für Nuklearanlagenbau, Bharat Forge Aluminiumtechnik GmbH sowie die Torgauer Maschinenbau GmbH. Der Autoservice Karsten Böhme half bei der Lackierung, die Firma Henke Motoreninstandsetzung lieferte Motorenteile. Das Werkzeug lieh die Handwerkskammer Dresden (Schweißgerät und -zubehör) und Air Liquide. Die Firma LSA GmbH Leischnig Schaltschrankbau Automatisierungstechnik waren die Mobilitätspartner. Ihnen allen gebührt unser Dank!
Entstanden ist die Skulptur in Haus 4, der Maschinenhalle der BA in Riesa, die teilweise durch den VFUP Riesa e.V. genutzt wird. Der Standort wurde in Abstimmung mit dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement genehmigt und festgelegt. Im Zeitraum Februar bis April 2024 flossen über 130 Stunden studentische Arbeitsleistung in die Planung und Durchführung des Projekts.
Am 10. April war es soweit. Die Skulptur wurde im Rahmen einer kleinen informellen Veranstaltung feierlich enthüllt werden. Es ist ein besonderes Dankeschön, welches den Kolleginnen und Kollegen des Studiengangs Maschinenbau zuteil wird. Wir sagen ebenfalls Dankeschön an eine inspirierende und engagierte Seminargruppe, an die wir uns lange erinnern werden. Auf jeden Fall immer, wenn die Stahlskulpturenbank auf dem Campus zum Verweilen einlädt…
Für die Technikinteressierten die Skulptur in Zahlen:
- Abmaße: 1,8 x 1,2 x 0,6 m
- Gewicht: ca. 1,8 t
- Material: Holz und Stahl
- Gesamtteileanzahl: 346 Stück
- Zahnräderanzahl: 205 Stück
- Schraubenanzahl: 46 Stück
- Wellenanzahl: 31 Stück
- Wälzlageranzahl: 6 Stück
- Bohreranzahl: 9 Stück
- Planetengetriebeanzahl: 3 Stück
- Kupplungenanzahl: 3 Stück
- Turboladeranzahl: 1 Stück
- Kettenlänge: 5 m
- Blechfläche: 2,4 m²
- Schweißnahtlänge: 23 m